Ablauf

 

Die Psychotherapeutische Sprechstunde bietet Ihnen die Möglichkeit zu einem unverbindlichen Erstgespräch, in dem Sie Ihr Anliegen schildern und in denen Ihre Fragen zum Thema Psychotherapie geklärt werden können. Es kann eine vorläufige diagnostische Abklärung erfolgen und es soll die Indikation für eine Psychotherapie geprüft werden. In der Regel können wir Ihnen bereits nach diesem Gespräch eine Rückmeldung darüber geben, ob wir Ihnen ein Behandlungsangebot machen können.

 

In einer zu Beginn der Therapie durchzuführenden Diagnostische Phase werden die relevanten Informationen zur Problematik erfasst sowie eine biografische Anamnese erhoben, um den für die Kostenübernahme notwendigen Antrag an den Gutachter verfassen zu können. Weiter werden wir auf der Basis der hier erfassten Informationen ein Modell zur Entstehung und Aufrechterhaltung Ihrer Symptomatik entwickeln, auf dessen Grundlage wir Ihre Therapieziele besprechen und einen individuellen Behandlungsplan ableiten werden.

 

Die Behandlung umfasst im Falle einer Kurzzeittherapie 24, im Falle einer Langzeittherapie 60 Sitzungen. In Einzelfällen können und werden wir auch eine Verlängerung der Behandlung beantragen. Wir werden zum Ende der Diagnostischen Phase gemeinsam besprechen, welche Therapiedauer voraussichtlich für Sie geeignet ist.

 

In Abhängigkeit von der Diagnose und dem individuellen Behandlungsplan werden im Verlauf der Therapie verschiedene psychotherapeutische Methoden und Verfahren zum Einsatz kommen. Eine wesentliche Basis meiner psychotherapeutischen Herangehensweise stellen dabei folgende Wirkfaktoren dar:

 

1. Therapeutischen Beziehung: Eine sichere, von Vertrauen und Wertschätzung geprägte therapeutische Beziehung stellt die absolute Basis jeder therapeutischen Arbeit wie auch jeder Veränderung in und durch die Behandlung dar.

2. Motivationsaufbau und Motivationale Klärung: Neben den Beeinträchtigungen und dem Leiden, das Ihre Symptomatik verursacht finden sich in der Regel auch funktionale Bezüge, die u.a. die Aufrechterhaltung der Symptomatik bedingen und ggf. auch ein gewisses Festhalten an Teilen der Symptomatik nachvollziehbar machen. Manchmal ist die Auflösung von Symptomatik auch mit gewissen Verlusten für die erkrankte Person verbunden. Diese Ambivalenzen sollten in der Behandlung unbedingt berücksichtigt werden, damit Sie ein Verstehen für die (psychodynamischen) Hintergründe und die aufrechterhaltenden Faktoren Ihrer Symptomatik, Ihres problematischen Erlebens oder  Verhaltens entwickeln können.

 

3. Ressourcenaktivierung und Nutzung Ihrer bereits vorhandenen Ressourcen: In der Psychotherapie sollen nicht ausschließlich Ihre Schwierigkeiten und Ihr schmerzliches Erleben fokussiert werden. Unter Nutzung der Ihnen bereits zur Verfügung stehenden persönlichen, familiären, sozialen, beruflichen, … Stärken und Ressourcen sollen Sie auch auf weitere, bislang ungenutzte Ressourcen zugreifen lernen.

 

4. Problemaktualisierung: Durch die Therapie kommt es im Verlauf kurzfristig wahrscheinlich zu einer Intensivierung Ihrer Problematik, da sich die Behandlung phasenweise stark auf Ihre inneren und äußeren Belastungen fokussiert. Durch emotionszentrierte Verfahren, konfrontative Verfahren, Verhaltensexperimente und andere Therapietechniken werden Ihre Schwierigkeiten phasenweise unmittelbar spürbar und erfahrbar, was wiederrum einen wesentlichen Wirkfaktor für Heilung, Bewältigung und Veränderung darstellen kann.

5. Problembewältigung: Übergeordnet besteht das Ziel der Psychotherapeutischen Behandlung darin, dass Sie durch die Anwendung der in der Therapie erlernten Strategien und Techniken veränderte Verhaltens- und Denkweisen entwickeln, mittels derer Sie positive Bewältigungserfahrungen erleben, ein verbessertes Selbstwirksamkeitserleben entwickeln und korrigierende Beziehungserfahrungen machen können.

 

Die Therapiestunden finden in der Regel wöchentlich statt und dauern jeweils 50 Minuten. Bei einigen Methoden (z.B. bei Expositionsübungen oder auch anderen der sogenannten "Übenden Verfahren") oder bei Angehörigengesprächen kann es notwendig sein, Doppelstunden oder sogar sogenannte „Blöcke“ mit maximal 4 Behandlungseinheiten durchzuführen. Mit zunehmender Stabilisierung werden im späteren Therapieverlauf die Sitzungstermine zur Vorbereitung des Therapieendes ggf. in größeren Abständen stattfinden.